2060 wird es in Österreich ca. 900.000 pflegebedürftige Menschen geben und rund 2,7 Millionen Österreicher:innen über 65 Jahren.
Alleine bis 2029 würde es knapp 87.000 betreute Wohneinheiten in Österreich brauchen, die jährliche Bauleistung liegt aber bei momentan nur knapp 2.000 Einheiten, wie Thomas Morgl von Silver Living in einer Studie aus dem Jahr 2019 errechnet hat. Demnach wird es – bei einem derzeitigen Bestand von knapp 20.000 Einheiten in Österreich einen massiven Mehrbedarf geben, würden doch 7-10% der Über-65-Jährigen mit einem Umzug liebäugeln, wenn es das Angebot dazu gäbe.
Weitere Wohnformen
Aber nicht nur betreutes Wohnen wird zu wenig errichtet und wäre stark nachgefragt: Senioren-WGs steigen in ihrer Beliebtheit bei den jüngeren Senior:innen, und auch hier würde es mehr Bauleistung benötigen, um der Nachfrage gerecht zu werden.
Zudem wird es vermutlich ein naher Zukunft möglich, Hybridformen der bisher bekannten #Seniorenimmobilien umzusetzen. Sollte eine Forderung an eine etwaige #Pflegereform Realität werden, nämlich dass 24-Stunden-Betreuer:innen auch mehrere Klienten gleichzeitig betreuen können, würde sich daraus die Möglichkeiten für 24-Stunden-Betreute-Wohneinheiten und WGs ergeben.
Wie es bei stationären Einheiten weiter gehen könnte
Auch bei den stationären Pflegeheimen wird es noch weitere Bautätigkeiten brauchen, um den Bedarf bis 2060 abzudecken. Um nur den aktuellen Versorgungsgrad an Pflegebetten zu halten, müssten bis 2060 ca. 70.000 zusätzliche stationäre Betten über Österreich verteilt errichtet werden. Zudem darf man nicht vergessen, dass es gesamtwirtschaftlich wenig sinnvoll sein wird, stationäre Betten im Zeitraum von 2050-2060 – quasi auf den letzten Drücker zu errichten – weil die Gefahr einer schlechteren Auslastung und dementsprechend sinkender Renditen nach 2060 durch die dann sinkenden Zahlen an Pflegebedürftigen schon sehr groß ist. Somit würde es für Investoren Sinn machen, stationäre Betten bis spätestens 2035 zu errichten, um einen möglichst langen Gebäudezyklus mit dementsprechender Auslastung zu haben, bevor man sich nach 2060 dann für einen weiteren Zyklus mit einer neuen Nutzung auseinandersetzen kann.
Was es zu den stationären Pflegeinrichtungen additiv brauchen wird, sind flankierende Einheiten mit Spezialkompetenzen. Sollte es für die kommende „Volkskrankheit“ Demenz keine wirkungsvolle Medizin geben, werden wir uns in Österreich bis 2060 mit knapp 350.000 dementiell erkrankten Menschen auseinandersetzen dürfen. Das ist allein dem steigenden Alter geschuldet und der Tatsache, dass mehr als ein Drittel aller über 90-Jährigen an einer Form der Demenz erkranken.
Zudem wird es eine große Zukunft für alternative Betreuungsformen wie „Green-Care-Betreuungseinheiten“ geben. Während viele #Seniorenimmobilien gerade in den Zentren von Gemeinden oder Städten errichtet werden, werden Green-Care-Einheiten genau gegengesetzt im Grün- und Ruheraum errichtet, um eine naturverbundene, tagestrukturierte Betreuung und Pflege anzubieten.
Menschen mit Behinderungen brauchen auch #Pflege
Was nicht zu unterschätzen ist: wir werden in den kommenden Jahrzehnten auch mit Menschen mit Behinderungen im Seniorenalter zu tun haben, was eine gänzlich neue Herausforderung für unsere Gesellschaft aber auch für die Betroffenen mit sich bringen wird. Noch nie in der Menschheitsgeschichte wurden Menschen mit Behinderungen so alt wie heute. Und während die begleitenden Einheiten wie Wohnheime und Werkstätten diesen besonderen Menschen Struktur und Begleitung während dem Erwachsenenleben anbieten, so fehlt heute noch jegliche Infrastruktur für die Begleitung und Pflege von Menschen mit Behinderungen im Alter.
Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen, kontaktieren Sie uns über unsere Homepage www.ag-consulting.pro